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Neue Regeln für die Waljagd


Wie ich vorgestern berichtet hatte, wird der Walfang in Island fortgesetzt.

„Walfleisch-freies“ Restaurant in Reykjavik
(Foto: Oliver Schmid)

Doch Ministerin Svandís Svavarsdóttir hat einen Richtlinienkatalog erlassen, um das Leid der gejagten Tiere zu minimieren. Außerdem muss sich das Walfang-Unternehmen Hvalur hf mehr Kontrollen durch die Veterinäraufsichtsbehörde MAST und die Fischereibehörde über sich ergehen lassen.

Strengere Anforderungen

Die detaillierten und strengeren Anforderungen beziehen sich vor allem auf die Jagdausrüstung und die Jagdmethode. Außerdem wurden das Training und die Ausbildung mit in den Maßnahmenkatalog einbezogen.

Im Einzelnen heißt das:

– Es sind keine Stromstöße während der Tötung erlaubt, da deren Auswirkungen bisher nicht hinreichend erforscht sind.

– Es darf nur bei Tageslicht gejagt werden.

– Die Harpune darf nur abgeschossen werden, wenn die Jäger sicher sein können, dass der Schuss tödlich ist.

Sprengladungen dürfen nur mit einer Leine abgefeuert werden.

– Die Schussentfernung darf nicht mehr als 25 Meter betragen.

– Es muss ein bestimmter Schusswinkel eingehalten werden.

Walkühe mit Kalb dürfen nicht getötet werden.

– Die gejagten Wale müssen eine vorgegebene Länge haben.

– Der Tötungsprozess muss so schnell wie möglich vonstatten gehen, damit die Tiere nicht unnötig lange leiden müssen.

– Der Schütze muss einen Kurs in Wal-Biologie absolviert haben. Darin soll es auch um Stress und das Schmerzempfinden der Meeressäuger gehen. Außerdem muss im Kurs auch über die Stellung der Wale im Ökosystem unterrichtet werden.

– Alle Vorgaben müssen nicht nur eingehalten, sondern auch im Logbuch einer jeden Fangfahrt dokumentiert werden.

– Die Arbeitsgruppe MAST und die Fischereibehörde müssen nach Ende der Jagdsaison einen detaillierten Bericht ans Ministerium übersenden.

Walfang in Island wird kontrovers diskutiert

Öffentliche Personen, Aktivisten und zuletzt auch internationale Prominente hatten die isländischen Behörden dazu aufgerufen, mit dem kommerziellen Walfang endlich Schluss zu machen.

Befürworter argumentieren, dass 150 Mitarbeiter wirtschaftlich vom Walfang abhängen. Diese verdienen offenbar während der Saison (die immer von Juni bis September geht) weitaus mehr als andere das ganze Jahr über.

Auch in der isländischen Regierungskoalition, die von Linksgrünen, der Unabhängigkeitspartei und der Fortschrittspartei gebildet wird, gibt es Befürworter der Jagd. Es stand sogar ein Misstrauensantrag gegen Svandís Svavarsdóttir im Raum.
(Quellen: Iceland Review)

Auch in Japan hat die Jagd begonnen

Nicht nur in Island, sondern auch in Japan hat die Jagd begonnen.

Immer von September bis März/April werden Delfine unterschiedlicher Arten in eine Bucht getrieben und dort getötet. Die schönsten Exemplare werden als Lebendfang an asiatische Aquarien und Vergnügungsstätten verkauft.

Der sogenannte Dolphin Drive steht ebenfalls unter internationalem Protest.

Mehr dazu im Spiegel-Artikel Japan metzelt wieder Delfine und in der Meeresakrobaten-Rubrik Japan – Land der blutenden Buchten.

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