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Kollisionen mit Walen verhindern


Im östlichen Mittelmeer (Griechenland) sterben viele Pottwale durch Kollisionen mit Schiffen.

Abtauchender Pottwal
(Foto: Frank Blache)

Auch der Cuvier-Schnabelwal, die Mittelmeer-Mönchsrobbe, Delfine und Meeresschildkröten leben in diesem stark befahrenen Gebiet.

Narben wurden von Schiffsschrauben verursacht

Zwischen 1992 und 2021 wiesen 50 Prozent der gestrandeten Pottwale Narben auf, die von Schiffsschrauben oder anderen Schiffsteilen stammten.

30.000 große Schiffe passieren diese Region jährlich.

Um für die Wale die Region weniger gefährlich zu machen, wäre es am besten, den Schiffsverkehr umzuleiten oder zumindest die Drosselung der Geschwindigkeit vorzuschreiben.

Umleitung der Schiffe ist kaum möglich

In manchen Gebieten, wie in der Straße von Kythira, ist die Umleitung des Schiffsverkehrs jedoch leider kaum möglich. Hier werden spezielle Warnsysteme benötigt, um Kollisionen zu verhindern.

Während einer Konferenz in Athen haben das griechische Umweltministerium und die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare nun bekannt gegeben, dass sie ein gemeinsames Projekt zur Umsetzung eines technischen Warnsystems in der Straße von Kythira angehen werden.

OceanCare fördert das Projekt mit 700.000 Euro, der griechische Staat hat weitere 2,3 Millionen Euro zugesagt.

Warnsystem SAvE Whales

Es handelt sich um das Warnsystem „SAvE Whales“ (System for the Avoidance of ship-strikes with Endangered Whales).

Mit ihm können Pottwale bis auf sieben Kilometer genau geortet und Seeleute in Echtzeit informiert werden.

Eingesetzt werden solarbetriebene Hightech-Bojen und/oder kabelgebundene Bodenstationen, die mit Hydrophonen ausgestattet sind. Mit ihnen werden die Klicklaute der Pottwale empfangen.

Die Daten werden an ein Analysezentrum an Land gesendet und von dort an Schiffe in der Nähe weitergeleitet.

Die Kapitäne können also rechtzeitig gewarnt werden, wenn sich ein Schiff auf Kollisionskurs mit einem Wal befindet. Sie haben dann genügend Zeit abzubremsen bzw. den Kurs zu ändern, um einen Zusammenstoß mit dem Meeressäuger zu verhindern.

Vor Kreta hat sich dieses Informationssystem bereits bewährt. Es soll nun für einen ganzjährigen Dauerbetrieb im Seegebiet zwischen der Meerenge von Kythira und Kap Tainaron am südlichen Peloponnes eingesetzt werden.
(Quellen: MDR und WWF)

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