Jetzt im März sieht man vermehrt Traktoren über die Äcker und Wiesen fahren und Dünger ausbringen.
Auch das Meer wird gedüngt. Dazu werden selbstverständlich keine Traktoren eingesetzt, sondern die Arbeit übernehmen andere Kolosse.
Wale düngen vertikal und horizontal
Bisher war bekannt, dass Wale die Meere „vertikal düngen“. Das heißt, sie fressen am Meeresgrund und koten an der Oberfläche. Dadurch ziehen sie nährstoffreiche Fäkalienfahnen durch die verschiedenen Wasserschichten hinter sich her.
Doch ein Forschungsteam um Joe Roman von der University of Vermont in Burlington hat herausgefunden, dass die Meere auch „horizontal gedüngt“ werden.
Nährstoffe gelangen von kalten in warme Gebiete
Das geschieht dadurch, dass die Wale bei ihren alljährlichen Wanderungen riesige Mengen an Nährstoffen von kalten Ozeangebieten im Norden und Süden der Erde bis hin zu tropischen Regionen transportieren. Diese Nährstoffe werden über den Urin, Kadaver und Plazentas (Mutterkuchen) freigesetzt.
Im Ozean wird viel Biomasse verteilt
Die Forscherinnen und Forscher berichten, dass auf diese Weise 46.500 Tonnen Biomasse – darunter etwa 3.800 Tonnen Stickstoff, der vor allem über Urin ausgeschieden wird – im Meer verteilt werden.
Manche Wale produzieren auf ihren saisonalen Wanderungen bis zu 1.000 Liter Urin am Tag. Bei einem Menschen sind es gerade mal maximal zwei Liter.
Studie nimmt vier Walarten ins Visier
Die Studie bezieht sich auf Grauwale, Buckelwale, Nordatlantische Wale und Südliche Glattwale. Dazu haben die Wissenschaftler mehrere Datenbanken genutzt und außerdem Wal-Beobachtungen aus Luft- und Schiffserhebungen hinzugefügt.
(Quellen: Spektrum.de, GEO und ntv)
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