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Delfin-Müll à la Morlok, 2. Teil


Angesichts der Flutkatastrophe, die seit einigen Tagen weite Teile Deutschlands verwüstet und bei der wirklich massig Müll entsteht, sehe ich Andreas Morloks „Müll-Beseitigungs-Aktion“ im Tiergarten Nürnberg als Verhöhnung der vom Hochwasser betroffenen Bevölkerung an.

Delfin-Lagune in Nürnberg (Foto: Rüdiger Hengl)

Delfin-Lagune in Nürnberg (Foto: Rüdiger Hengl)

Morlok (Geschäftsführer der Ein-Mann-Organisation ProWal) spricht von einer Müllhalde, die er bei seiner „Inspektion“ am 5. Mai 2013 angeblich im Tiergarten Nürnberg vorgefunden hätte (siehe MEERESAKROBATEN-Beitrag vom 11. Mai 2013).

Am vergangenen Sonntag (2. Juni 2013) erschien Morlok dann zusammen mit ein paar wenigen Gleichgesinnten im Tiergarten Nürnberg, um (mal wieder) die Zoo-Leitung zu provozieren. Ausgestattet waren die Aktivisten mit Warnwesten, Müllsäcken, Eimern und Besen…

Als „Beweis“ für Morloks Müllhalden-Theorie stellte er Bilder ins Internet, die einzelne Zigarettenkippen, Tüten und Brezelreste zeigen. Mit einer lächerlich in Szene gesetzten „Putzkolonne“ wollte Morlok dem Zoo „helfen“ mit der „Müllproblematik“ rund um die Delfin-Lagune fertigzuwerden.

Sauberer Tiergarten

Bei sämtlichen Besuchen habe ich bisher immer einen aufgeräumten und sauberen Tiergarten vorgefunden. Auch andere Besucher bestätigen meinen Eindruck auf der Facebook-Seite des Tiergartens. Wenn mal tatsächlich ein Abfallstück herumliegt, dürfte es kein Thema sein, dieses aufzuheben und in einen der vielen aufgestellten Mülleimer zu werfen. So wie es der mündige Bürger tagtäglich an seiner Arbeitsstelle, auf den Gehwegen oder im Pausenhof der Schule praktiziert.

Unverschämter Zynismus

Ich finde es von Morlok unverschämt zynisch, wenn er angesichts des sich während der Flutkatastrophe anhäufenden Unrats in Deggendorf, Passau, Dresden und anderswo von einer Müllhalde im Tiergarten spricht, nur um sich mal selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Da kann ich nur sagen: „Lassen Sie solch unsinnige Aktionen und packen Sie lieber dort an, wo wirklich Not am Mann ist!“

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3 Kommentare

  1. Herr Morlock soll erst einmal einen Meeres- oder Strandabschnitt vorzeigen, der auch nur annähernd so sauber und gepflegt ist, wie der Tiergarten Nürnberg.

    Man kann auch alles übertreiben.

    Was seine Pinger angeht: Was maßt sich der Mann eigentlich an, geschützte Tiere aus ihrem natürlichen Habitat bzw. von ihren Nahrugsgründen zu vertreiben?
    Mir ist nicht bekannt, dass in den Flüssen Schweinswale (um die geht es ja wohl) in nennenswerter Zahl zu Schaden kommen würden – zumal dort keine Stellnetzfischerei betrieben wird.

    Wenigstens sind schwermetallbelastete Batterien inzwischen kein Thema mehr: Alle im Einzelhandel erhältlichen Primärzellen (also nicht wiederaufladbare Batterien) sind inzwischen frei von Schwermetallen – In Flüssen haben sie trotzdem nichts zu suchen.

    geschrieben von Norbert
  2. Ich denke die im Wasser treibende Flasche, die Herr Morlok so bemängelt, ist eigentlich eines der Plastikbehältnisse, in die mitunter Fische gefüllt werden, die die Delfine mit Eigengeschick wieder selber heraus bekommen müssen. Das nennt man Beschäftigung der Tiere…

    geschrieben von Stephie
  3. Genau dieser Morlok versenkt nach eigener Veröffentlichung Pinger (Vergrämer) in Flüssen, um damit Delfine zu "schützen".

    Weiß Morlok, dass in diesen Pingern schwermetall-haltige Batterien bzw. Akkus sind?
    Was passiert mit diesen Batterien bzw. Akkus?

    Holt Morlok diesen Müll am Ende der Batterie-Lebenszeit wieder zurück oder verbleibt dieser von ihm aktiv in die Umwelt verbrachte Müll in den Gewässern?

    Morloks Aktionen wirken auf mich nur scheinheilig.

    geschrieben von Rüdiger

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