Zum ersten Mal in ihrer 20-jährigen Geschichte hat die Artenschutzgesellschaft YAQU PACHA einen Umweltpreis verliehen. Dieser Preis, der in Zukunft jedes Jahr verliehen werden soll, wurde gestern im Nürnberger Tiergarten an eine Fischergenossenschaft in Praia Grande, Brasilien vergeben.

La-Plata-Delfin (Foto: Dr. Lorenzo von Fersen)
Dr. Camila Domit (Univ. Fed. Do Parana) und Dr. Paulo Ott (Univ. Estadual do Rio Grande) nahmen den Preis, der vom ersten Vorsitzenden von YAQU PACHA Dr. Lorenzo von Fersen übereicht wurde, dankend entgegen. Beide Wissenschaftler, die sich momentan in Nürnberg aufhalten, um mit YAQU PACHA gemeinsame Artenschutzprojekte im Rahmen des „Consorcio Franciscana“ zu besprechen, arbeiten in Brasilien mit der Fischergemeinde und nahmen den Preis stellvertretend entgegen.
Nachhaltige Fischerei rettet Delfine
Der YAQU PACHA-Umweltpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000.- Euro dotiert. Mit dem Preis will YAQU PACHA Fischergemeinden ehren, die sich für eine nachhaltige Fischerei und somit für den Artenschutz einsetzen.
„Der Schutz von Fischereigründen, der Erhalt dieser wichtigen Lebensgrundlage sowie des gesamten Ökosystems ist eine wichtige Aufgabe für uns alle. Mit dem Preis wollen wir die Arbeit der Fischer würdigen und hoffen, dass auch andere diesem Beispiel folgen“, so Lorenzo von Fersen, erster Vorsitzender der Gesellschaft YAQU PACHA.
Lokaler Fischführer und reflektive Fischernetze
Die Fischergenossenschaft von Praia Grande kooperiert seit einigen Jahren mit der Naturschutzgesellschaft BIOPESCA, die sich für den Schutz von Meerestieren einsetzt. Die Herausgabe eines lokalen Fischführers und ihre Bereitschaft, dank reflektiver Fischernetze den Beifang zu minimieren, waren für YAQU PACHA entscheidende Kriterien, um den Fischern von Praia Grande den Preis zu verleihen. Besonders in diesem Gebiet kommt es häufig vor, dass die stark gefährdeten La Plata Delfine in den Netzen als Beifang verenden. Die Nutzung von Netzen, die aufgrund von Bariumsulfat eine höhere Reflektivität aufweisen, wurde in den letzten Jahren vermehrt eingesetzt, um Beifang von Delfinen zu vermeiden.
(Quelle: Yacqu Pacha)