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Schockierende Tötungszahlen


Auf den Salomonen (Inselstaat im Südwesten des Pazifiks) haben Dorfbewohner des Ortes Fanalei im Januar etwa 900 Delfine getötet. Der vorgegebene Grund: Die Delfinschutzorganisation Earth Island Institute (EII), für die auch der ehemalige Delfintrainer und heutige Delfinschützer Ric O’Barry tätig ist, hätte einen ihnen zugesagten Geldbetrag nicht vollständig ausbezahlt.

Gefangene Delfine in Taiji (Foto: Boyd Harnell)

Gefangene Delfine in Taiji (Foto: Boyd Harnell)

Das EII hatte offenbar einen großen Betrag für die Versorgung der Insulaner in Aussicht gestellt, wenn die Dorfbewohner keine Delfine mehr fangen würden. Offenbar wurde nicht der ganze Betrag bezahlt, der versprochen wurde.

Laut der Delfin- und Walschutzorganisation WDC/München hat das Earth Island Institute die Zahlungen eingestellt, da sich die Dorfbewohner von Fanalei nicht an die Regeln gehalten und trotz Abmachung weiterhin Delfine bejagt hätten.

Viele Delfinfänge auch in Taiji

Auch im Fischerort Taiji in Japan gibt es einen traurigen Rekord an Delfinfängen. Am 29. Januar waren es 1.209 Tiere, die bis jetzt in die Todesbucht getrieben wurden. Die Jagdsaison dauert noch bis März/April …

Laut der Veröffentlichung von Elizabeth Batt in Digital Journal wurden jeweils in der gesamten Saison 2009/2010 1.242 und 2010/2011 1.297 Delfine in Taiji gefangen und der größte Teil davon getötet. 2012 waren es 848 Delfine.

Delfine werden nach China verkauft

Zugenommen hat auch der Lebendfang – also der Fang von Delfinen, die vor allem an asiatische Vergnügungsstätten verkauft werden. Waren es 2009/2010 nur 10 Prozent, sind es in dieser Saison bereits 42 Prozent.

Am beliebtesten sind neben Großen Tümmlern Weißstreifendelfine und Fleckendelfine (auch Schlankdelfine genannt). Weniger „attraktive“ Tiere – wie die Rundkopfdelfine – oder schwer in Delfinarien zu haltende Arten – wie die Streifendelfine (auch Blau-Weiße-Delfine genannt) – werden geschlachtet. Der größte Abnehmer von Delfinen ist China. Aber auch Korea und die Philippinen importieren Delfine aus Taiji.
(Quelle: digitaljournal und wdc)

Mehr zur Delfinjagd in Taiji unter SOS – Japan.

Deutsche Zoos verurteilen Delfinjagd

In Deutschland gibt es zum Glück nicht einen einzigen Delfin, der aus Taiji stammt. Im Gegenteil, Nürnberg und Duisburg distanzieren sich vehement von dem barbarischen Treiben in dem kleinen japanischen Fischerort. Außerdem gibt es seit ca. 20 Jahren keine Wildfänge mehr in den deutschen Delfinarien.

Auch in den USA wurden Wildfänge Ende der 1980er-Jahre verboten. Mittlerweile leben dort in den Delfinarien eigene Nachzuchten in der dritten Generation.

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