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Der Weltzooverband setzt auf Dialog statt auf Konfrontation


Der Weltzooverband WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) hob die Ausschluss-Drohung gegen die japanische Zoo- und Aquarien-Vereinigung JAZA auf, nachdem der Generalsekretär der JAZA – Naonori Okada – erklärt hatte, in Zukunft die Treibjagd in Taiji nicht mehr unterstützen zu wollen. Siehe dazu auch MEERESAKROBATEN-Beitrag Schon bald keine Lebendfänge mehr aus Taiji?

Gefangene Delfine (Foto: Boyd Harnell)

Japanischer Zooverband will die Treibjagd auf Delfine nicht mehr unterstützen.
(Foto: Boyd Harnell)

Der WAZA-Executive-Director Gerald Dick zeigt sich über die Entscheidung der JAZA erleichtert. Der Japan Times sagte er sinngemäß: „Ich bin froh, dass es nach einer langen Zeit der Verhandlungen zu einem positiven Ergebnis gekommen ist. Es ist gut, dass die JAZA in der Lage ist, in unserer globalen Gemeinschaft zu bleiben.“

Der Weltzooverband fordert von seinen Mitgliedern die Einhaltung bestimmter Tierschutzstandards

Die WAZA repräsentiert mehr als 50 nationale Aquarium- und Zoo-Verbände weltweit. Wer aufgenommen werden will, muss bestimmte Tierschutzstandards einhalten. Der Weltzooverband setzte den japanischen Landesverband (JAZA) unter Druck, weil dessen Mitglieder zum Teil Delfine aus der weltweit geächteten Treibjagd in Taiji bezogen.

Mehrheit der Mitglieder ist für den Verbleib in der WAZA

Die Mehrheit der 89 Mitglieder der JAZA – nämlich 63 – sprach sich (laut Japan Times) zugunsten des Verbleibs in der WAZA aus und versicherte, keine Delfine mehr aus der Treibjagd in Taiji zu beziehen. Das Kaufverbot wurde am 12. Juni 2015 verabschiedet. Wer dagegen verstößt, wird ausgeschlossen.

Der Generalsekretär der JAZA – Naonori Okada – sagte, dass in Zukunft nach Alternativen zum Fang von Delfinen gesucht wird. Auch soll die Zucht in japanischen Delfinarien intensiviert werden. Des Weiteren soll die Herkunft der in japanischen Aquarien lebenden Delfine – u.a. durch Foto-Identifikation – transparent gemacht und jedes einzelne Tier registriert werden, so Okada.

Kooperation statt Konfrontation

Der Weltzooverband wird die Entwicklung in der JAZA ganz genau beobachten. „Wir sind zuversichtlich, dass die JAZA danach strebt, ihre früheren Praktiken zu reformieren. Die WAZA wird dem japanischen Verband kooperativ begegnen und dessen Bemühungen unterstützen.“, versicherte der WAZA-Präsident Lee Ehmke in Japan Times. Bei der WAZA setzt man auf Dialog statt auf Konfrontation.
(Quelle und weitere Informationen unter JAZA reinstated in world body after suspension over Taiji dolphins)

Mehr zur Delfin-Treibjagd unter SOS – Japan.

2 Kommentare

  1. Für japanische Verhältnisse ist das ein gewaltiger Schritt – und ein kaum vorstellbarer „Sprung über den eigenen Schatten“. Ich denke kaum, dass es da um „Lippenbekenntnisse“ geht.

    geschrieben von Norbert
  2. Ich glaube den Lippenbekenntnissen des JAZA-Vertreters nicht.

    Aber – warten wir ab, was die Zukunft bringt.

    geschrieben von Rüdiger

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