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Netze schützen Schweinswale


Dünne Kunststoffnetze sind für Schweinswale meist tödliche Fallen. Sie können das Hindernis mit ihrem Sonar leider oft nicht rechtzeitig wahrnehmen.

Schweinswal
(Foto: Ulli Joerres)

Der Meeresbiologe Boris Culik hat Abhilfe geschaffen. Er entwickelte ein Gerät, welches die Warnlaute der Schweinswale imitiert. Es nennt sich PAL (= Porpoise Alert; Schweinswal-Alarm).

Versuche dauern bereits mehrere Jahre

Wenn die kleinen Wale die Laute hören, reagieren sie mit erhöhter Echoortung. Somit werden sie auf die Netze aufmerksam und können diese meiden.

Mehrere Jahre lang hat man den PAL in der dänischen und deutschen Stellnetzfischerei getestet (siehe auch MEERESAKROBATEN-Artikel Warnung für Schweinswale). Laut Culik haben sich ungewollte Fänge um mehr als 80 Prozent verringert, wenn das Gerät eingesetzt wurde.

Es gibt verschiedene Schätzungen, wie viele Schweinswale jährlich in der Ostsee in Netzen verenden. Sie reichen von 1,8 bis 18 Prozent. Bei einem Bestand von etwa 500 Tieren wären das zwischen 9 und 90 Wale pro Jahr.

Um den langfristigen Erhalt der Art nicht zu gefährden, dürfen nicht mehr als ein Prozent pro Jahr verenden.

PAL ist effektiver als Vergrämer

Offenbar sind die PAL-Geräte wesentlich effektiver als die bisher verwendeten Vergrämer. Letztere senden störende Geräusche aus, welche die Schweinswale von den Nahrungsgründen fernhalten. Auch das Gewicht, die geringe Haltbarkeit und Sendeleistung sowie die schnelle Batterieerschöpfung sind enorme Nachteile der Vergrämer.

Weniger Beifänge gezählt

Für Studien wurden immer zwei gleich lange Netze ausgebracht. Eines war mit einem PAL-Gerät bestückt, das andere nicht. Bei 900 Einsätzen wurden insgesamt 21 Schweinswale in den Netzen gefunden. Drei Tiere verfingen sich in einem „PAL-Netz“, 18 in einem herkömmlichen Netz ohne PAL-Ausrüstung. Dies beweist, dass der Einsatz der neuen Technik erfolgreich ist.
(Quellen: shz.de und derStandard.at)

1 Kommentare

  1. geschrieben von Susanne

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