Themen: ,

Gefährliche Sonnenstürme


FOCUS-Autor Michael Odenwald hat in seinem Artikel 29 Pottwale an Nordseeküste gestorben – schuld daran ist ein Sonnensturm eine Studie des Physikers Klaus Heinrich Vanselow von der Universität Kiel zusammengefasst, die zur Aufklärung der vielen Walstrandungen Anfang 2016 beitragen möchte.

Dieser Pottwal strandete 1997 in Cuxhaven
(Foto: Günther Behrmann)

Odenwald führt auf, dass neben Walen verschiedene andere Tiere – wie Zugvögel und Meeresschildkröten – den Magnetsinn für ihre Wanderungen nutzen. Veränderungen des Erd-Magnetfelds können wandernde Tiere von ihrer Route abbringen.

Pottwale waren nicht krank

Der zeitliche Zusammenhang zwischen den Walstrandungen und einem wenige Tage zuvor ausgebrochenen Solarsturm, der das Magnetfeld der Erde verändert hatte, brachte Vanselow auf den Gedanken, dass die Strandungen mit diesem Naturereignis zu tun haben könnten. Eine Autopsie der Pottwale hatte ergeben, dass die Meeressäuger nicht krank waren.

Feldlinien werden verbogen

Bei einem Sonnensturm werden elektrisch geladene Teilchen ins All geschleudert. Wenn diese auf die Erde treffen, können sie die Feldlinien der Erde regelrecht verbiegen. Und diese Magnetfeldänderungen können die Wale veranlasst haben, von ihrer eigentlichen Route in den Süden abgekommen zu sein.

Den Walen wurde eine Position vorgegaukelt, die in Wirklichkeit 460 bzw. 300 Kilometer weiter nördlich lag. „Der Anstieg der Feldstärken ließ die Wale glauben, sie seien weiter nördlich, als sie tatsächlich waren. Dies dürften sie überkorrigiert haben und dabei zu weit nach Süden geschwommen sein.“, wird Vanselow in FOCUS zitiert.

Tiefseetaucher in einer Sackgasse

Die Tiefseetaucher befinden sich in der flachen Nordsee wie in einer Sackgasse, kann man dem FOCUS-Artikel entnehmen.

Veränderungen des Magnetfelds gibt es zwar häufig. Doch da es sich um junge Pottwale handelte, die an Land geraten sind, kann man davon ausgehen, dass die Meeressäuger in höheren Breiten die Navigation anhand des Erdmagnetfeldes erst noch lernen müssen.

Störungen des Erdmagnetfeldes gibt es im Norden häufiger als am Äquator – dem Geburtsort und dem Ziel der Pottwalwanderung.

Allerdings gab es in letzter Zeit immer wieder Sonnenstürme. Diese trafen ebenfalls die Erde und verursachten Polarlichter bis weit in den Süden hinein – auch über Deutschland. Bisher gab es jedoch keine Meldungen von Walstrandungen.
(Quelle: focus.de/wissen)

Es gibt auch andere Theorien

* Auch wenn diese Theorie von Klaus Heinrich Vanselow äußerst einleuchtend und interessant ist, ist sie eben nur eine Theorie unter vielen anderen. Walstrandungen und deren Ursachen werden uns weiter beschäftigen.

* Prof. Ursula Siebert von der Tierärztlichen Hochschule Hannover geht davon aus, dass die Nahrung der Pottwale wegen der erhöhten Wassertemperatur weiter südlich anzutreffen war und die Meeressäuger den Tintenfischen in die Nordsee gefolgt seien.

* Der Wal-Experte und Präparator Günther Behrmann vermutet, dass die Wale im südlichen Bereich der Nordsee wegen der Ebbe- und Flut-Bewegungen wie von Windmühlen hin und her getrieben worden sind. Da sie es gewohnt sind, gegen den Strom zu schwimmen – sie schwimmen normalerweise vom Nordmeer gegen den Golfstrom Richtung Mittelatlantische Inseln oder in die Karibik, sind sie schließlich in der unruhigen Nordsee gestrandet. Mehr zu seiner Theorie und seinen Erfahrungen mit Wal-Strandungen unter Wal-Experte erklärt die Strandungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert