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Delfine und der Coronavirus


Auch Delfine können für SARS-CoV-2 ähnlich anfällig sein wie wir. Das kann man in einem Artikel von scinex.de lesen.

Glattschweinswal
(Foto: Dorothee Jokiel)

Der Grund: Die Andockstelle des Coronavirus an den Zellen gleicht der unsrigen oder unterscheidet sich kaum von dieser. Dies wurde offenbar in einer US-Studie herausgefunden.

Virus schleust Erbgut ins Zellinnere

Das Coronavirus SARS-CoV-2 bindet sich an eine menschliche oder tierische Zelle und schleust dann sein Erbgut ins Zellinnere. Voraussetzung für diesen Übergriff ist, dass die befallene Zelle 25 Aminosäuren in einer bestimmten Konfiguration aufweist.

Joana Damas von der University of California in Davis und ihre Kollegen haben herausgefunden, dass 18 Tierarten einen sogenannten ACE2-Rezeptor (Angiotensin-Converting-Enzym-2-Rezeptor), der in allen 25 Aminosäuren mit der menschlichen Variante übereinstimmt, besitzen. Dazu gehören viele Affenarten. Der ACE2-Rezeptor wird vom Coronavirus genutzt, um leichter in die Zelle des Wirts eindringen zu können.

Delfinen ging ein Abwehr-Gen verloren

Bei 28 weiteren Tierarten stimmen 20 bis 24 der Aminosäuren weitgehend mit unseren überein. Zu diesen Arten gehören Belugas, Delfine, Orcas, Schweinswale und Narwale.

„Zwölf der 14 untersuchten Walarten sind in dieser Risikogruppe, davon zwei bedrohte Arten: der Chinesische Flussdelfin und der Ostasiatische Glattschweinswal“, so die Forscher.

Ein großes Problem ist, dass die Meeressäugetiere im Verlauf ihrer Evolution ein wichtiges Gen verloren haben, das zur Abwehr von Infektionen dient.

Weitere Studien sind erforderlich

Allerdings warnen die Wissenschaftler davor, die Ergebnisse überzuinterpretieren. Es lägen noch zu wenige Studien vor, um Prognosen stellen zu können.
(Quelle und weitere Informationen unter scinex.de)

Lesetipps

* Viren aus biologischer Sicht
* Virus-Erkrankungen bei Delfinen

2 Kommentare

  1. Gehen Genen den tatsächlich verloren, oder werden sie deaktiviert?

    geschrieben von Dani
    1. Das ist eine gute Frage, Dani. Da leite ich dich einfach mal weiter an die wissenschaftliche Abhandlung „Mx1 and Mx2 key antiviral proteins are surprisingly lost in toothed whales“, die ich selbst allerdings noch nicht gelesen habe.
      https://www.pnas.org/content/112/26/8036?ijkey=13a70b09dbbd0118907a1a22675e4d09198b0d5b&keytype2=tf_ipsecsha

      geschrieben von Susanne

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