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Delfine für Militär im Einsatz?


Laut unterschiedlichen Medienberichten setzt die russische Marine trainierte Delfine ein, um ihre Flotte im Schwarzen Meer zu beschützen.

Großer Tümmler auf Teneriffa
(Foto: Rüdiger Hengl)

Zwei Unterwassergehege vor Sewastopol

Offenbar wurde vom US Naval Institute beobachtet, dass an der Einfahrt von Sewastopol (Halbinsel Krim) zwei Unterwassergehege platziert worden sind. Dies sei bereits im Februar geschehen.

Wie der STERN berichtet, wurden 2014 Meeressäuger in einem Delfinarium in Sewastopol ausgebildet.

Delfine wurden bereits in den 1960er-Jahren von der sowjetischen und der US-amerikanischen Armee für Kriegseinsätze trainiert.

Ein früherer Delfintrainer aus Sewastopol berichtete 2014 den Medien, dass die Tiere die Umgebung schützen, Saboteure verfolgen und Minen aufspüren sollten. Dazu wurde das hervorragende Gehör und der Sonarsinn der Tiere genutzt.

Zu der Abrichtung gehörte, dass die Delfine mit der Schnauze einen Hebel im Becken betätigt hätten, falls ein Saboteur heimlich in den Hafen geschwommen wäre. Anschließend wäre ein Alarm ausgelöst worden.

Delfin-Staffel auch in den USA

Auch die USA verfügt über eine Delfin-Staffel. Dort werden seit den 1960er-Jahren Große Tümmler und Seelöwen für militärische Einsätze trainiert. Es ist allerdings unbekannt, wie viele Meeressäuger sowohl in Russland als auch in den USA ausgebildet werden/wurden.

Was die Militär-Delfine in den USA angeht, hielten sich hartnäckig Gerüchte, dass diese auch Menschen angreifen würden.

Der Delfintrainer aus Sewastopol bewertet solche Meldungen jedoch als unseriös. Seine Begründung: „Der Stress wäre für die Tiere zu groß, sie würden sich nach einem solchen Einsatz dem weiteren Training verweigern.“

Interview mit Delfin-Experten

Der Verhaltensbiologe und Delfin-Experte aus dem Nürnberger Tiergarten Dr. Lorenzo von Fersen äußert sich im Bayrischen Rundfunk über den angeblichen Delfin-Einsatz in Sewastopol.

Der Biologe kann sich zwar theoretisch vorstellen, dass die Delfine dafür eingesetzt werden, Haftminen und Torpedos zu finden. Doch es handelt sich bis jetzt nur um Spekulationen.

Im Interview erfährt man auch, dass Große Tümmler aus den USA, die eigentlich zu militärischen Zwecken trainiert wurden, 2017 für das Aufspüren des vom Aussterben bedrohten Vaquitas (Kalifornischen Schweinswals) eingesetzt wurden.

Laut von Fersen gibt es in Sewastopol eine große Forschungsstation. Hier wird der Sonarsinn der Delfine studiert.

Ziel der Studien ist, Sonarsysteme, die von Menschen gebaut und eingesetzt werden, zu verbessern.
(Quellen: STERN, welt.de, n-tv.de und Bayrischer Rundfunk)

Hvaldimir

Schlagzeilen machte vor drei Jahren Hvaldimir. Der Beluga (auch Weißwal genannt) tauchte im April 2019 an den Küsten Norwegens auf und verhielt sich recht zutraulich.

Eine Art Geschirr mit Kamerahalterung sowie das eingestanzte Emblem „Equipment St. Petersburg“ verrieten, dass der Wal aus einer russischen Einrichtung stammte.

Offenbar hatte Hvaldimir (der Name setzt sich zusammen aus dem norwegischen „Hval“ für Wal und „dimir“ nach Wladimir Putin) verlernt zu jagen. Nachdem er immer weiter abmagerte, wurde er von Tierschützern mit totem Fisch gefüttert.

Hör- und Lesetipps

* Delfine im Kriegseinsatz? Laut Experte wäre das möglich
* Welche Rolle Delfine im Krieg spielen könnten
* Was wurde eigentlich aus Hvaldimir?
* Hvaldimir muss gefüttert werden
* Beluga heißt jetzt Hvaldimir
* Zahmer Wal als Spion eingesetzt?

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