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Glattwale: Fatness is Fitness


Die Wissenschaftsjournalistin und Biologin Bettina Wurche schreibt in Ihrem Artikel Glattwale zwischen Klimakrise, Fischerei und Schifffahrt über die vom Aussterben bedrohten Nördlichen Glattwale.

Hier kein Nördlicher, sondern ein Südlicher Glattwal/Südafrika
(Foto: Stephanie und Detlef Müller)

Die auch Nordkaper genannten Meeressäuger werden bis zu 17 Meter lang und 100 Tonnen schwer. Sie leben an der nordamerikanischen Atlantikküste.

Ihr Speck wurde ihnen zum Verhängnis

40 Prozent ihres Körpergewichts macht der Blubber (Speckschicht) aus. Kein anderer Wal hat einen so hohen Fettanteil. Deshalb wurde diese Art während des Walfangs in den vergangenen Jahrhunderten auch Right Whale (also „richtiger Wal“) genannt. Die Jagd auf ihn lohnte sich am ehesten.

Im Nordatlantik wurden die Glattwale fast ausgerottet.

Heute sind die Wale zu vielen menschgemachten Einflüssen ausgesetzt. Dazu gehören Schiffskollisionen und das Verheddern in Fischereileinen.

Für Dauerstress sorgen außerdem der Lärm im Meer und giftige Chemikalien.

Es soll nur noch 368 Nordkaper geben. Davon sind weniger als 100 Weibchen und damit fortpflanzungsfähig.

Nordkaper fressen sich Fettschicht an

Je nach Planktonproduktion können sich die Glattwale ihren Wanst vollfressen. Sie ernähren sich vorwiegend von Millimeter kleinen Krebschen. Je mehr sie fressen, desto fitter sind sie.

Die Kinderstuben der Glattwale befindet sich 1.000 km weiter südlich der Nahrungsgründe in den flachen Küsten von South Carolina, Georgia und Florida.

Bei Walkühen entscheidet die Fettreserve über ihre Fruchtbarkeit und den Gesundheitszustand ihres Nachwuchses. Die Mütter müssen ihrem Kalb so viel fette Milch geben, dass es in nur wenigen Monaten ausreichend Gewicht zulegt, um mit den Artgenossen den langen Weg zurück in den nahrungsreicheren Norden zu ziehen.

Die Jungsterblichkeit ist hoch. Außerdem gebären die Walkühe nur noch alle sieben bis zehn Jahre ein Jungtier.

Männchen werden ca. 65 Jahre alt, Weibchen 48.

Kräftezehrende Umwege

Der menschgemachte Meereslärm veranlasst die Wale dazu, kräftezehrende Umwege zu schwimmen.

Durch die Klimaerwärmung und die Verlagerung der Krebse nach Norden schwimmen die Glattwale immer öfter in den Hauptschifffahrtsstraßen des Sankt-Lorenz-Stroms.

Seit 2017 werden vermehrt tote Glattwale angespült. 2018 gab es null Geburten. 2021 wurden 20 Kälber gezählt.
(Quelle: Glattwale zwischen Klimakrise, Fischerei und Schifffahrt)

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