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Der Meister der Wale


Manche Wale werden sehr alt und sind auch mit 80 Jahren noch recht aktiv. Der Wal-Experte Günther Behrmann steht den Meeressäugern da in nichts nach. Auch mit 80 schwingt er über den Köpfen des Auditoriums sein Flensmesser und demonstriert anschaulich, wie er in den 1980er-Jahren einen großen Pottwal-Kadaver zerlegt hat. Eine recht stinkende Angelegenheit, erinnern sich Behrmann und ein paar Zeitzeugen.

Günther Behrmann (Foto: Rüdiger Hengl)

Lebendiger Eindruck von seiner Arbeit

Am Freitag, 6. Juli 2012, erzählte Günther Behrmann im Museum Schloss Schönebeck in Bremen viele Geschichten aus seinem langen Wal-Experten-Leben. Er war zur Sonderausstellung „Walfang – Jagd auf die Riesen im Meer“ eingeladen worden, um mit seinem umfassenden Wissen durch die Sonderausstellung zu führen. Dabei gab er einen sehr lebendigen Eindruck von seiner Arbeit.

Günther Behrmann hat in den vergangenen Jahrzehnten weltweit mehr als 250 Wale präpariert. Das erste von ihm bearbeitete Tier war ein Großer Tümmler, das vorerst letzte ein riesiger Pottwal, der auf den Malediven in einem Wal-Museum gezeigt wird. Günther Behrmann war Leiter des Nordseemuseums in Bremerhaven und betreute anschließend bis zu seiner Pensionierung die wissenschaftliche Sammlung im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven. Er schrieb eine Vielzahl wissenschaftlicher Arbeiten.

Schnelles Handeln war gefordert

Herr Behrmann demonstrierte sein eigenes Flensmesser mit folgenden Worten: „Und wenn bei Nacht und Nebel ein Wal angeliefert wurde, musste man mit dem Flensmesser sofort den Wal eröffnen, damit die Gärungs- und Fäulnisgase nicht explosionsartig entwichen und im schlimmsten Fall auch die Kaldaunen (Anmerkung Meeresakrobaten: Kaldaunen sind die Mägen des Wales) mitrissen.“

Auch konnte man erfahren, dass ein Wal, der sich in ein Netz verwickelt hat, nicht ertrinkt, sondern erstickt. Wale sind Bewusst-Atmer und können unter Wasser keine Luft holen. Dort öffnet sich ihr Blasloch nicht, daher ersticken sie.

Walfang – Jagd auf die Riesen im Meer

Die Sonderausstellung „Walfang – Jagd auf die Riesen im Meer“ ist noch bis 26. August 2012 in Museum Schloss Schönebeck in Bremen zu sehen.

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch und Samstag
15.00 bis 17.00 Uhr
Sonntag
10.30 bis 13.00 Uhr und 15.00 bis 17.00 Uhr
(Quelle: Günther Behrmann und Schhloss Schönebeck)

Günther Behrmann berät seit vielen Jahren die MEERESAKROBATEN bei anatomischen Fragen rund um Delfine und Wale.

Lesetipp

Ein dreifaches Hoch auf den Wal-Experten

Ein Kommentar

  1. Wenn Bremen doch bloß nicht so weit weg wäre! Günter ist nicht nur ein Fachmann, Günter ist einfach ein "Typ". Das kann man nicht anders beschreiben. Günter kann ihm stundenlang zuhören, ohne dass es nur einen Moment langweilig wird. Besser als jedes Kino, besser als jedes Fernsehen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, hinzugehen, dann geht hin. Günter wird euch ewig in Erinnerung bleiben. Zumindest ich werde die Stunden mit ihm nie vergessen! Günter, Du bist einfach klasse!

    geschrieben von Ruediger

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