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Hunter war schwer erkrankt


Einer der ortsansässigen Großen Tümmler in der Port-River-Mündung (Südaustralien) wurde vor Kurzem eingeschläfert.

Mouse mit ihrem Kalb Hunter
(Foto: Marianna Boorman)

Der sechsjährige Hunter hatte seit seiner Geburt eine auffallend deformierten Oberkiefer.

Dieses Handicap schien ihn bis jetzt nicht beim Jagen zu behindern. Doch in diesem Jahr fiel den Rangern des National Parks and Wildlife Service (NPWS) auf, dass Hunter antriebslos wirkte und immer mehr abmagerte.

Auf den Rat von Tierärzten hin, die eine lange Leidenszeit des Tieres verhindern wollten, wurde Hunter schließlich eingeschläfert.

Hunter hatte mehrere Infektionen

Lucy Woolford, Professorin für Veterinärpathologie an der University of Adelaide, berichtete nach der Obduktion des Tieres, dass Hunter an mehreren Infektionen erkrankt war. Diese machten ihm offenbar so sehr zu schaffen, dass er immer mehr an Gewicht verlor.

„Hunter hatte eine schwere bakterielle Infektion des mittleren und inneren linken Ohrs, die sich in die umgebenden Knochen ausgebreitet hatte und diese beschädigte. Die Krankheit hätte seine Fähigkeit zur Jagd und Nahrungssuche dauerhaft beeinträchtigt“, sagte Dr. Woolford. „Er hatte auch mehrere Hautabszesse auf seinem Körper. Diese waren so gefährlich, dass sie früher oder später zu Infektionen (Sepsis) und zum Tod geführt hätten.“

Hunter hatte so gut wie nichts gefressen

Dr. Woolford erklärt weiter: „Eine Untersuchung des Mageninhalts ergab, dass Hunter, abgesehen von vier sehr kleinen Garnelen, in letzter Zeit anscheinend nichts gegessen hatte. Außerdem litt er an hämorrhagischer Gastritis und Enteropathie (Blutungen im Magen und Darm), die ebenfalls zu seinem Gewichtsverlust beigetragen haben.“

Das Tier musste während des Euthanasieprozesses nicht leiden

Lisien Loan, Direktorin des Ministeriums für Umwelt und Wasser für Naturschutz und Wildtiere, versicherte, dass Tierärzte und NPWS-Ranger, die den Delfin behandelten, dies mit absoluter Sorgfalt taten und mit dem Delfin respektvoll umgegangen seien. Hunter musste während des Euthanasieprozesses nicht leiden.

Zusätzliche Tests sollen nun dem Untersuchungsteam helfen, weitere Informationen über die Gesundheit der ortstreuen Delfine im Port River zu erlangen.

Insgesamt leben etwa 40 Große Tümmler in der Port-River-Mündung, nicht weit von der Großstadt Adelaide entfernt.
(Quelle: Post mortem reveals euthanised Port River dolphin ‘Hunter’ was severely unwell)

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